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SOLANGE LA FRANGE – s/t

SOLANGE LA FRANGE stammen eindeutig aus dem französischsprachigen Teil der Schweiz. Das merkt man nicht zuletzt an dem niedlichen französischen Einschlag in Julie Hugos Stimme. Wenn man nicht ganz genau hinhört, meint man, das könnte durchaus auch Französisch sein, was da gesungen wird.
„Solange la frange“ beginnt zornig. Und tanzbar. „Love affair“ bereitet den Pfad für das, was folgt. Und das ist mit „Elektrik city“ mal ein richtiger Elektro-Trash-Knüppel von der ganz hervorragenden Sorte. Da zieht es einen schon in Gedanken auf die Tanzfläche zum Massenpogo. In ihrer Intensität erinnern SOLANGE LA FRANGE etwa an EVE MASSACRE, GROSSSTADTGEFLÜSTER (hier insbesondere Julie Hugo mit ihrer durchaus erotischen Stimme), SPILLSBURY oder SHE’S ALL THAT und verzichten auch nicht auf die damit verbundene Punkattitüde. „Morse“ erinnert gar an APHEX TWIN. Die stelle ich mir wahrhaft interessant auf dem Montreux Jazz Festival vor.
Es geht zwölfmal zur Sache auf dem Debüt der Schweizer. Syntheziser und Drum-Machine geben sich die Hand und machen sich auf den Weg, gemeinsam mit ausgewählten Instrumenten die Elektrolandschaft mit Noise und Tribal umzugestalten. Zeitweise rutschen sie ein wenig zu tief in die poppigen Abgründe („Wakawak“, „Open the door my dear“), finden aber immer wieder den Weg hinaus. In „The black rocks“ werden sogar Vergleiche mit DEAD CAN DANCE möglich.
Ein Elektroalbum zum Entdecken, Tanzen, Denken und Verführen, manchmal auch einfach zum Abschalten (des Kopfes, nicht der Anlage). Und mit jeder Menge überraschender Abwechslung, nicht nur in Sachen bpm. Für die Entdecker unter den Lesern sei noch gesagt, dass auf einem Song John Parish mitwirkt. Viel Spaß beim Suchen!

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.