Puh, schwieriger Fall… Das erste SOKO LINX-Album „Auf die Fresze. Fertig. Los!“ gefiel mir ausgesprochen gut und überzeugte mich mit seiner ebenso frechen wie innovativen Mischung aus Pop-Punk und Elektro-Sound. Obendrein kamen noch die sehr guten Texte dazu, die einerseits zwar oft politisch, zugleich aber auch auf subtile Art humorvoll waren. Auf dem nun erschienenen Nachfolger „Blosz keinen Stresz“ geht dieses Konzept für mich allerdings nicht mehr so richtig auf. Dies mag zum einen daran liegen, dass die Hauptzutaten zwar grundsätzlich erhalten geblieben sind, nun aber strikter voneinander getrennt und vor allem auch deutlich anders gewichtet werden. Der Pop-Punk tritt vor allem in der Mitte des Album mit Stücken wie „Oversize-Pullover“, „Hangover Boy“ und „Möszenmarder“ zutage, während ansonsten zunehmend mit Autotune-Effekten hantiert wird oder mit „Wer hat damit angefangen“ sogar ein Dancehall-Stück eingestreut wird. Das ist insofern bedauerlich, dass ich die Band noch immer von Grund auf sympathisch finde, aber irgendwie das Gefühl habe, nicht mehr so richtig zur Zielgruppe zu gehören. Würde mich aber keinesfalls wundern, wenn sich die Leipziger mit ihrem nächsten Longplayer schon wieder neu sortieren und mich dann doch wieder zurück an Bord holen.
SOKO LINX – Blosz keinen Stresz
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:23. April 2024
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.