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KATASTROPHEN-KOMMANDO – Nettikettenschwindel

Neues Futter vom Dortmunder KATASTROPHEN-KOMMANDO, das sich mutmaßlich nach einem TOTEN HOSEN-Song benannt hat und zumindest phasenweise auch soundmäßig ein klein wenig an die Frühphase der Düsseldorfer erinnert. Obwohl seit seinem ersten kompletten Album „Für euch“ gerade einmal zwei Jahre vergangen sind, hat das Trio schon wieder 13 neue Lieder auf Tonträger gebannt und in der Zwischenzeit auch das eine oder andere Konzert absolviert. Und das hört man dem neuen Werk sehr wohl an, denn trotz unveränderter Grundzutaten wirkt das Trio auf mich auf „Nettikettenschwindel“ hörbar routinierter als noch auf dem besagten Vorgänger. Songs wie „Lass es wie einen Unfall aussehen“ oder „Kein Problem“ wissen nicht nur musikalisch zu gefallen, sondern beweisen auch in den Texten, dass sich die Jungs durchaus Gedanken gemacht haben und diese gut und eigenständig formulieren können, ohne in die gängigen Deutschpunk-Klischees zu verfallen. „Last die Sau raus“ könnte mit etwas Phantasie als zeitgemäßes Remake des WIZO-Klassikers „Die letzte Sau“ gewertet werden. Schwierig wird es hingegen, wenn sich die Jungs wie in „Truffes par exellence“ und „Antifa heißt Fahrradfahren“ am Ska versuchen, in den Momenten wirkt es irgendwie bemüht. Abgesehen davon ist das KATASTROPHEN-KOMMANDO aber definitiv auf einem guten Weg.

Meine Bewertung

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.