SLEEPWALKER’S STATION – Reptile skin

Ein Album, auf dessen Cover ein Esel ist, hat bei mir schon gewonnen. SLEEPWALKER´S STATION sollen laut Presseinfo darüber hinaus auch noch „harmonischen, laid back Folk“ machen. Na, das kann ja nur gut werden. Hört man den Titeltrack, denkt man sofort, JOHNNY CASH sei wieder auferstanden, um eine europäische Variante seiner Musik zu veröffentlichen. Denn allein der Vielsprachigkeit bei den Danksagungen kann man entnehmen, dass SLEEPWALKER´S STATION ein multinationales Projekt ist, das seine Wurzeln in Island, Spanien, Italien und Deutschland hat, dabei aber klingt, als kämen sie alle gerade aus der Bluesbar um die Ecke und würden nun in ihre typisch amerikanischen Vorstädte zurückfahren. Und tatsächlich trifft der laid back Folk sehr genau, was auf „Reptile skin“ passiert. Instrumentell kann überhaupt nicht gemeckert werden, Streicher begegnen Tasten und Zupfern, alles vermengt sich zu einer Einheit, die über alle Ländergrenzen hinweg wirkt. SLEEPWALKER´S STATION beweisen, dass auch in Europa amerikanische Rhythmen und Melodien ihre Liebhaber und Umsetzer haben. Zudem beweisen sie auch, dass Folkmusik eine der schönsten Nebensachen der Welt sein kann. Nein, Entschuldigung, ist. Mit dem letzten Track schlagen sie dann sogar noch die Brücke zu PAUL SIMON. Was will man eigentlich mehr von einem Folkalbum?

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.