Es gibt kaum einen handgemachten Musikstil, den SITKA auf dieser Veröffentlichung nicht durch den Wolf drehen: Krautrock, Alternative, Pop, Blues, Rock ’n‘ Roll, Reggae, Funk… all das findet sich in mal mehr, mal weniger großen Dosierungen auf „Zugvogel“ wieder. Ob dies nun im Endeffekt positiv oder negativ zu bewerten ist, liegt dabei im Auge des Betrachters, denn einerseits ist das Album dadurch zwar extrem abwechslungsreich, auf der anderen Seite fehlt ihm jedoch auch ganz klar der berüchtigte rote Faden. So fühle ich mich stellenweise an eine etwas robustere Version von SELIG erinnert, die ja ebenfalls nicht müde werden, sich aus unterschiedlichen musikalischen Töpfen zu bedienen, dabei aber trotz des einen oder anderen rockigen Ausbruchs stets im Pop verankert bleiben. Da fehlt mir manchmal einfach der Mut anzuecken. Dies gilt im Falle von SITKA übrigens auch für die deutschsprachigen Texten, die durchaus interessant anmutenden Songtiteln wie „Endgegner Warteschleife“ oder „Scharia-Magdalena“ inhaltlich unterm Strich leider doch nicht ganz gerecht werden.
SITKA – Zugvogel
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:1. Februar 2018
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.