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SILVERSTEIN – The Definition of US Emo & Screamo

Hat sich eigentlich schon mal einer gefragt, wie man Musikstile im Sinne der Wissenschaft definieren kann? Schubladendenken mal schön geredet halt.
Naja, heute konnte man auf jeden Fall einmal live erleben, was die Industrie in Amerika als EMO und als SCREAMO verkauft und wie eine Band aussehen muss, damit sie in diese Kategorie passt. Die dritte Band musste leider aus Zeitmangel für mich ausfallen, drei Bands sind eh immer zu viel an einem Abend…
SPITALFIELD aus der Victory-Heimat Chicago machten den Anfang (für mich). Technisch perfekt, routiniert und mit der typischen amerikanischen Art „I´m having a good time, i hope you are having a good time, too“, „You are so awesome“ „You are so kind“ blablablabla, nach jedem Lied mindestens einmal. Ich glaub ich programmiere morgen mal einen Standardansagen-Generator, das wäre mal eine Marktlücke. Musikalisch definieren sie genau das, was ich als US-Emo bezeichnen würde, auf Platte noch viel mehr als live. Denn vor allem ihr Schlagzeuger drückte heute unglaublich aufs Tempo und gab so dem ganzen deutlich mehr Druck und Dynamik. Ansonsten sind sie schon „Victorized“, vor allem was die Gesänge angeht – auch wenn ihr dreistimmiger Gesang ziemlich gut ist. Perfekte Show, aber wenig erfrischend, wenig anders und mit wenig Reibung.
SCREAMO-Outfit.de, gibts das eigentlich schon? Wäre glaube ich ein netter Nebenverdienst, ebenso Screamo-Haircut. Naja, Szene-Zugehörigkeit gut und schön, aber wieso sieht eigentlich jede Band dieses Genres absolut gleich aus? Und klingt auch noch absolut gleich? Schon beeindruckend, mit was für einer Stimme da gesungen wird, und es ist noch beieindruckender, dass SILVERSTEIN nach 30 Minuten dann einfach die Bühne verlassen. Als Headliner… 13 € und dann das. Man sollte vielleicht mal eine Songs-pro-Euro Quote EU weit einführen, oder Euro-Pro-Minute (sonst spielen BAD RELIGION einfach 20 alte Lieder und sind nach 20 Minuten durch…). Es ist jedenfalls eine Frechheit, wenn ein Headliner gute Stimmung verbreitet, Leute zum Mitsingen und Shouten animiert und dann einfach so verschwindet und ein bitteres Gefühl hinterlässt. Da spart man sich dann auch gleich die 15 € für ein einfarbig bedrucktes Shirt, das in der Herstellung vielleicht 2 € kostet… Ich würd jetzt dem Euro einen anderen Namen geben aber das darf ich nicht, der Begriff ist ja geschützt.