Wenn als Referenzen die WHITE STRIPES, DIMMU BORGIR, EMPEROR (GYBE?), JIMI HENDRIX, HONEY FOR PETZI, DEPECHE MODE, DEATH und SONIC YOUTH genannt werden, kann man es wohl kaum mit einer normalen Band zu tun haben. Und noch merkwürdiger wird es, wenn man diese Bands tatsächlich alle in dem Sound der Band wieder finden kann – und sei’s auch nur marginal.
Diese Review handelt von SIGURD und ihrem Debütalbum „Doppelgänger“. Aus Lausanne kommen die zwei Herren, die sich für die Musik verantwortlich zeichnen. Und waren früher übrigens bei den vergleichsweise harmlosen CHEWY tätig. Aber kommen wir zur Musik und versuchen dies etwas näher zu umschreiben: Los geht es mit einem vergleichsweise ruhigen Opener, wo man die bevorstehende Explosion schon förmlich spürt und die schließlich auch für die Erlösung sorgt. ISIS lassen grüßen.
Im nächsten Song geht es für ein Math-Rock-Stück zu Beginn ausgesprochen groovy zu, gefolgt von einer fetten Wall of Sound und einem fast verträumten Instrumental-Part, der danach wieder in dem starken Groove-Part mündet. Beim folgenden „Sonar sonar“ erklingt erstmals der Gesang, der dadurch überrascht, das er ausgesprochen normal ausfällt. Im abschließenden Hintergrund-Geschrei, das wahrlich qualvoll klingt, macht sich der Wahnsinn des Duos erstmals bemerkbar. Das anschließende „Velociraptor“ setzt wieder den Groove- und Melodie-betonten Math Rock fort. Bis zu diesem Zeitpunkt hätte das Album von mir ohne Bedenken eine Höchstnote bekommen. Nur leider fängt das Album danach an, die Nerven des Hörers durch repetitive Hammond-Sounds und merkwürdige (Dark) Wave-Klänge doch arg zu strapazieren. Und auch der Gesang sagt mir danach nicht mehr sonderlich zu. Zwar findet man in „Nawa shibari“ noch ein paar tolle gesangliche Hooklines, und an anderer Stelle sehr gute musikalische Ansätze, aber leider macht die zweite Albumhälfte den famosen Ersteindruck insgesamt wieder wett. Im Auge behalten sollte man SIGURD aber auf alle Fälle!