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SIAMESE – s/t

„Progressive“ ist definitiv das erste Schlagwort, das dem Hörer durch den Kopf geistert, wenn er „Siamese“ anschaltet. Ist „Tomorrow never dies“ doch ein Track aus genau diesem Genre, gespickt mit Metalanleihen. „The bastards“ hingegen erinnert mit seien prägnanten Gitarrenparts sehr an THE RAPTUREs Song „Echoes“. Was bei den Dänen zudem auffällt, ist ihr großer Hang zu großen Melodien, hymnisch und mitsing- sowie tanzbar. Mirza Radonjicas Stimme erhebt sich in den Songs in luftige Höhen, zeugt von genau richtigen Maß Dramatik und würde auch so mancher Boyband gut zu Gesicht stehen, verrät dabei aber den Rock nicht wirklich. Nichtsdestotrotz ist das selbstbetitelte Album von SIAMESE aus meiner Sicht zu oft abgefeilt worden, zu oft perfektioniert und wirkt dadurch leicht weichgespült, verliert es durch diese Perfektion doch auch etwas an Authentizität und Ehrlichkeit. Aber ein gutes Gitarrenrockalbum, das sich nicht vor aktuellen Bezügen scheut, ist es dennoch geworden. Zumal die Band wirklich in jedem Stil ein Zuhause finden kann, ohne dabei anbiedernd zu wirken.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.

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