SET ALIGHT – Sparks

SET ALIGHT machen Indie-Pop. Ansprechende Melodien, mitsingträchtige Refrains, sympathische Breaks, Kreativität ist durchaus vorhanden. Ein bisschen MUSE, ein bisschen WHITE STRIPES, ein bisschen FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. Leider haben die Jungs aus Aschaffenburg ein bisschen viel Weichspüler in ihre Buntwäsche getan, es fehlen die Ecken und Kanten und der gute Eindruck verblasst, um im Bild zu bleiben wie nach der Verwendung von Bleiche. Eins ist allerdings sicher: „Sparks“ funktioniert in den Tanzstuben dieser Welt ganz hervorragend, lässt sich gut einbauen und füllt sicherlich ordentlich die Tanzflächen. Aber SET ALIGHT sind einfach ein wenig zu Mainstream, um aus der Masse der Neuerscheinungen herauszuragen, zu wenig sie selbst, wobei ihnen musikalisches Gespür für wirkende Melodien und Gesangslinien nicht abgesprochen werden soll. Natürlich kann man das mit „Musik verbindet die Szenen“ überschreiben, aber auch genauso gut mit „ein Dreitagebart stünde ihnen gut“ untertiteln. Christoph Sauer gibt stimmlich alles, hierbei ist alles aber manchmal etwas zu viel, rutscht er doch zu häufig in seichte JAMES BLUNT-Gewässer ab und findet keinen Halt mehr. Insgesamt eine Platte für die Feten der Menschen, die ihren Musikgeschmack gerne mit „ich hör alles“ charakterisieren. Vielleicht lernen wir mit dem nächsten SET ALIGHT-Album ja auch mal die raue Seite der Herren kennen. Abwarten. Schön wäre es jedenfalls. Denn in dieser bayerischen Band steckt mit Sicherheit mehr.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.