SELFISH HATE – Unbreakable

Acht Songs in gerade einmal zwölf Minuten sind eine klare Ansage: SELFISH HATE trödeln nicht lange herum, sondern beschränken sich auf das Wesentliche. Das Wesentliche ist in diesem Fall brachialer Oldschool Hardcore mit hohem Mosh-Faktor und knappen, relativ simpel gehaltenen Texte über Krieg, Umweltzerstörung und die viel beschworene Hardcore-Community. Wobei ich mich ehrlich gesagt frage, ob der Text zu „Seventynine“ – eine Ode an ihre Heimatstadt Freiburg sowie deren HC-Szene („(…) FR City rules / Hardcore from the south / that´s what I live for / this is my profession“) – tatsächlich ernst gemeint ist, oder doch eine Persiflage sein soll. Wie auch immer: Hier wird nicht mit Klischees gegeizt und generell ordentlich ausgeteilt. Was ich allerdings schwer vermisse, ist sowohl textlicher als auch musikalischer Tiefgang. Diesbezüglich gibt es hierzulande einfach reihenweise bessere Bands auf dem Hardcore-Sektor. Und das Instrumentalstück mittendrin ist meiner Ansicht nach komplett überflüssig. Als kleiner Aggro-Happen für zwischendurch geht „Unbreakable“ vielleicht gerade noch durch, aber ein zukünftiger HC-Klassiker sieht sicherlich anders aus.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.