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SCHROTTI STAR ORCHESTER – Covern ist scheiße

 
Wenn man sich so auf den Straßen- und Stadtfesten umschaut, dann kann man eigentlich SCHROTTI STAR ORCHESTER mit der Aussage ihres Albumtitels größtenteils Recht geben. Denn da ist Covern oft scheiße. Auch deshalb, weil es nur Nachspielen bedeutet, nicht aber eine neue Interpretation. Und genau dies machen die Berliner auf ihrem Debüt eben anders: Sie interpretieren und spielen nicht nach. Mit Kinderklavier, Glockenspiel, Heimorgel und Tom bewaffnet, ziehen sie los, um sich auf positive Art an großen Songs zu vergehen. Angefangen bei THE STROKES („Reptilia“), fortgesetzt mit den COLD WAR KIDS („Hospital beds“) oder THE KILLERS („Sam’s Town“), machen SCHROTTI STAR ORCHESTER auch nicht vor deutschen Held:innen Halt und nehmen sich beispielsweise „Denkmal“ von WIR SIND HELDEN oder „Im Ascheregen“ von CASPER vor und geben ihnen ein neues, ein anderes, ein witziges, aber auch durchaus künstlerisches Leben. Ganz besonders gefällt mir die Version, die die Berliner sich haben für „She’s lost control“ (JOY DIVISION) einfallen lassen. Hier wird der Minimalismus zu einem düsteren Lebewohl an Ian Curtis, kühl, düster und dennoch punkig, eben so, wie auch die Originalband dereinst war.
So muss ich am Ende doch – alles andere als leider – der Aussage des Albumtitels widersprechen, denn beim SCHROTTI STAR ORCHESTER ist Covern alles andere als scheiße. Wem sie sich alles noch angenommen haben, möchte ich hier nicht verraten, denn ein bisschen Vorfreude sollt ihr ja auch noch haben! Denn die lohnt sich hier!
 

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.