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SCHROTTGRENZE – Schnappschüsse

23 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Insbesondere für eine Punkband. Und als solche darf man SCHROTTGRENZE ja getrost bezeichnen. Da gab es eine ganze Menge Aufnahmen, die es dann doch nicht – oder nicht in dieser Form – auf ein Album geschafft haben, aber dennoch nicht in Vergessenheit geraten sollen. Und genau diese finden sich auf „Schnappschüsse“, einem Überblick über das Schaffen von 1994 bis 2007. Irgendwo zwischen großartigen Popmelodien und kratzigem Punkklang, zwischen Romantik und Schmutz, da findet man sie, die Hymnen, die einen durch den Tag, den Alltag, das Leben begleiten. Und natürlich sind sie – was sollte man anderes von SCHROTTGRENZE erwarten? – treffend in Wort und Ton. Auch weiterhin haben die Jungs jede Menge mitzuteilen und tun dies glücklicherweise auch öffentlich. Auch diese „alten Nummern“ haben nur selten etwas an Tagesaktualität eingebüßt. Man kann sofort mit… nun ja… -singen, wenn nicht grölen. Und immer wieder gibt es diese Songs, die einen bis ins Mark treffen und im Körper verharren, um sich dann in den Geist zu fressen. Darüber hinaus sind da auch diese Nummern, die an frühe GOLDENE ZITRONEN erinnern („Schulordnung“) und den Punk ein- sowie ausatmen. Laut, direkt, brutal. Ein schönes Wechselbad der Gefühle, das hier mit „Schnappschüsse“ geliefert wird. Ab und zu ist ja auch für einen Lehrer mal die Schule scheiße. Aber diese Musik und diese Band werden es wohl nie sein. Gibt keinen Grund.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.