Meine hauseigene „Soko Tonträger“ konnte gestern Abend den ersten Fahndungserfolg des neuen Jahres verbuchen: In einer generalstabsmäßigen Aufräumaktion fand ich die fieberhaft von mir gesuchte SCHRENG SCHRENG & LA LA-CD wieder, die monatelang eingekeilt zwischen Wand und Schreibtischcontainer ein trostloses Dasein fristete. Und ich muss schon sagen, das was Jörkk Mechenbier (bekannt als Frontmann von LOVE A und ULTRAFAIR) und sein Mitstreiter Lasse Paulus auf „Berlusconi“ abliefern, ist ganz großes deutsches Singer/Songwriter-Kino! In kurzen, knackigen Songs schaffen es die beiden, dem Zuhörer ein Lächeln nach dem nächsten zu entlocken und legen die Messlatte für ebenso humor- wie anspruchsvolle deutsche Texte verdammt hoch. Denn machen wir uns nichts vor: Zeilen wie „Ich besitze mehr Leergut, als Freunde 2.0 – Doch glaub mir, das sind nicht wenige, und auch die sind meistens voll“ (aus „Großstadt“) kann man beinahe schon als moderne Gossen-Poesie bezeichnen. Aber genug um den heißen Brei herum geredet – kauft euch gefälligst diese CD, oder gebt euch weiterhin mit dem ewigen gefühlsduseligen Schnulzen-Geseiere zufrieden, das hierzulande sonst so als Liedermachermusik durchgeht. Mir doch egal.
SCHRENG SCHRENG & LA LA – Berlusconi
