Den Klängen von RYAN BOLDT zu lauschen, ist in etwa so, als wenn man im Herbst dabei zuschaut, wie die Blätter von den Bäumen fallen – man erlebt Augenblicke, die irgendwie traurig und doch voller anmutender Schönheit sind. Der Sänger der kanadischen Folk-Band THE DEEP DARK WOODS klingt auf seinem Solo-Album dermaßen düster und schwermütig, dass der Körper sofort in den Gänsehaut-Modus schaltet. Die tiefe Stimme, das reduzierte Gitarrenspiel und die vereinzelt eingestreuten Country-Klänge vereinnahmen den Hörer regelrecht und reißen ihn hinab in einen Strudel der Melancholie, an dessen Horizont jedoch immer noch ein eindeutiger Silberstreifen auszumachen ist. Als schöner Kontrast zu den traurigen Liedern wird übrigens immer wieder Vogelgezwitscher eingestreut, was „Broadside ballads“ noch einen zusätzlichen Charme verleiht. Ein klasse Songwriter-Album, das zwischen Oktober und Februar bestimmt noch des Öfteren den Weg in den CD-Spieler finden wird!
RYAN BOLDT – Broadside ballads
