ROYAL BANGS klingt ja schon mal vom Bandnamen britisch, und auch die beiden ersten Songs schallen wie angeschrägter Brit-Indierock aus den Boxen. Ein bisschen KLAXONS hier, ein wenig SHITDISCO da und immer auch genügend Freakness à la DOES IT OFFEND YOU, YEAH?. Doch ROYAL BANGS kommen aus Knoxville/Tennessee und kaum, dass man glaubt, man hätte sie verstanden, schlagen sie Haken wie ein flüchtender Hase. „My car is haunted“ ist so rhythmisch, dass man es sich auch von RADIO 4 vorstellen könnte, während das folgende „Brainbow“ einen Turn in die Achtziger macht und ordentlich Synthies auspackt und „Gorilla king“ fast an den Casiocore von HORSE THE BAND erinnert. Was jedoch alle Songs gemeinsam haben, ist ein Gefühl für eingängige Melodien auf der einen Seite, um aber nicht als Mainstream durchzugehen, genügend schiefe Sounds auf der anderen Seite. Dass der Nervfaktor einiger Songs dabei manchmal über das Ziel hinausschießt, merkt man am Ende von „Tiny prince of keytar“, wo die Gitarre jault wie bei einer schlechten Schülerband und an der schönen Indie-Tanznummer „Waking up weird“, wo die plötzlich einsetzende Gitarre den ganzen Song zersägt. Da wäre etwas weniger manchmal mehr gewesen.
Doch wenn sich eine Band schon damit rühmen kann, von Patrick Carney, besser bekannt als Schlagzeuger der BLACK KEYS, entdeckt worden zu sein und wenn sogar Markus Kavka von den „coolsten Hunden seit es Hunde gibt“ spricht, kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen.