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ROTOR – Fünf

Man wartet jeden Moment darauf, dass Jim Morrison seine Stimme erhebt. Leider ist dies weder bei „Echolot“, noch den sieben anderen Stücken der Fall. Doch ROTOR kommen auch tatsächlich ohne diesen Heroen aus. Ja, sogar ganz ohne Stimme. Dafür erzeugen sie jede Menge positiven Druck, lassen den guten, alten Rock in die höchsten Sphären aufsteigen und ihren Gitarren freien Lauf. Mal vertrackt, mal verkopft, immer auf den Punkt. Man mische Progressive mit Psychedelic und rühre noch etwas Krautrock unter, so erhält man ROTOR. Könnte man meinen. Nur, um dann wieder überrascht die Augen aufzureißen, wenn die Band sich plötzlich auf verstaubte Pfade begibt und fast schon dem Western huldigt. Instrumentalmusik ist nicht jedermanns Sache, aber auf die Art, wie ROTOR sie spielen, kann sie doch sehr überzeugen. Der perfekte Soundtrack zur nächsten langen Autofahrt, rhythmisch, melodisch, intelligent. Halt so, wie man sich dereinst wohl Gitarrenmusik vorgestellt haben dürfte. Und diesen Geist des Anfangs, dieses Feuer des Neuen nehmen die Jungs mit ins Studio und katapultieren beides in die heutige Zeit. Musik. Nicht nur für Gitarrennerds. Man sollte ROTOR ruhig eine Chance geben.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.