Nach dem rockigen „Long player late bloomer“ zeigt RON SEXSMITH mit „Forever endeavour“ wieder seine zarte, verletzliche Seite. Und das mit orchestraler Musik im Hintergrund, die allerdings die Singer-Songwriter-Wurzeln niemals verleugnet, sondern den eher melancholischen Songs eine Intimität und Würze verleiht, die das Album trägt. Die Texte handeln wie gewohnt von sehr persönlichen Dingen, die sich allerdings stets schablonenartig auf ein jedes Leben legen lassen und so jedem Hörer sein eigenes, individuelles Erleben ermöglichen. Egal, ob es um die Liebe, die Fehler der Vergangenheit oder die Zeit, die einem noch bleibt, geht. Mit „Snake road“ lässt es RON SEXSMITH schon fast krachen, legt sich mit den BEATLES an und kann im Armdrücken mit ihnen lange Zeit mithalten. Wie überhaupt die BEATLES vergnügt hinter mancher musikalischen Ecke hervorschauen und das, was ihrem amerikanischen Nachfolger so alles einfällt, durchaus wohlwollend beschauen. Mit „Sneak out the backdoor“ zeigt SEXSMITH sein Talent für die traditionellen Songwriter-Lieder, wie sie NICK DRAKE nicht besser hätte schreiben können. Und wer weiß, ob dieser nicht im Musiker-Himmel seine Gitarre auspackt, um eben einen Song wie diesen nachzuspielen, man könnte es sich durchaus vorstellen. Was „Forever endeavour“ ein wenig fehlt, ist die überraschende Abwechslung, das Unerwartete. Es ist ein Singer/Songwriter-Album geworden, das sich ohne Frage seinen Platz unter den Besten verdienen wird, eines mit poppigen, sentimentalen (manchmal gar pathetischen) und fröhlichen Momenten, die RON SEXSMITH auf seine besondere Art immer wieder interessant zu erzählen versteht. Eines, das einem sicherlich das „Life after a broken heart“ erleichtern kann.