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ROBOCOP KRAUS – Blunders & mistakes

Eines vorweg: die meisten Plattenredakteure liegen nicht erst seit dem neuen Album „Blunders & mistakes“ falsch, wenn sie nach wie vor alle möglichen Bands mit THE ROBOCOP KRAUS vergleichen, denn von dem ursprünglichen Soul-Wave-Punk und Hits wie „Dead serious“ und „Modern attraction“ ist schon seit langem nicht mehr die Rede. Erste Pop-Elemente und ein Ruck, weg von der Tanzfläche, hin in Richtung Songwriting, waren bereits auf der „Living with other people“ zu verzeichnen, spätestens aber mit dem letzten Album „They think they are the robocop kraus“ ließ sich eine Rückbesinnung in Richtung UK-Pop der Achtziger verzeichnen. Dass dies nicht nur eine fixe Idee, sondern purer Ernst ist, wird erst recht beim Anblick des kitschigen neuen Albumcovers, sowie beim Durchhören von „Blunders & mistakes“ klar. Denn hier wird musikalisch eiskalt Bands wie XTC, DEXYS MIDNIGHT RUNNERS und mit Abstrichen auch WIRE gehuldigt, während man optisch den Eindruck hat, ein Märchenbuch aus den Siebzigern aufzuschlagen. Puh, erst mal schlucken! Da wird den Fans von früher aber einiges abverlangt. Zwar beinhaltet das neue Album nach mehrmaligem Hören eine Vielzahl feiner Melodien, und mit Songs wie „Automotive man“ und „Chances“, der sich von einem TEARS FOR FEARS-Beginn bis hin zu einem Club-Hit erster Güte mausert, wahre Highlights, andererseits ist die ROBOCOP KRAUSsche Energie, die die Band stets auszeichnete, annähernd verschwunden, ebenso wie die Orgeln jetzt nicht mehr schief daher quäkend für Discopunk-Feeling sorgen, sondern sich eher am Krautrock orientieren. Hätte man nicht den Bassisten, sondern Sänger Thomas Lang ausgetauscht, wäre von den alten Robos wohl nichts mehr zu erkennen. So gibt es zwar viele Eingeständnisse zu machen, wenn man dazu bereit ist, entfaltet „Blunders & mistakes“ am Ende aber auch viele schöne Seiten. Ein bisschen Wehmut klingt da aber trotzdem mit.