Es gibt immer wieder Punk-CDs, die eine gute Mischung zwischen dem Hit-Faktor und der nötigen Zurückhaltung in der Produktion finden. RISE AGAINST haben das auf ihren letzten Platten geschafft, THE RIVERBOAT GAMBLERS jetzt auch.
„Underneath the owl“ ist bereits das vierte Album der Band um Sänger Mike Wiebe, und es nimmt einen ein, ehe man sich versieht. Auf Bandfotos und in ihrem aktuellen Video sehen sie aus, als könnten sie keiner Fliege etwas zu Leide tun, blasen einen dann aber gnadenlos um. Ab dem ersten Song, der in unter zwei Minuten keine Fragen offen lässt, folgt Hit auf Hit. „A choppy, yet sincere apology“ wird vermutlich noch die ein oder andere Runde in einschlägigen Radiosendern in Deutschland drehen. Irgendwie lässt mich dieser Vergleich mit RISE AGAINST nicht los. Die Jungs hier sind nicht so politisch, haben auch nicht diese Verbindung zu Hardcore und Schreierei, aber trotzdem schleicht sich gerade bei diese Ohrwurm-Refrains immer wieder dieser Vergleich ein.
Ist aber ja eigentlich ein gutes Zeichen, denn wer an großen Vorbildern nicht zerbricht, der muss halt auch ordentlichen Potenzial haben. Nehmt ein „Alexandria“, das vielleicht auf den ersten Blick einer der schwächeren Songs ist, dann aber nach mehrmaligem Hören doch noch angenehm im Ohr bleibt. Angenehm heißt aber nicht angepasst und weichgespült.
Ich bin verwundert, dass mir die Band bisher noch nie in irgendeinem Kontext aufgefallen ist, aber „Underneath the owl“ wird seinen Platz so schnell nicht verlieren. Auf Tour kommen sie auch, nicht nur in den USA, wo sie mit RISE AGAINST und RANCID touren, sondern eben auch bei uns. Ich freue mich!