Wenn der Herbst denn mal kommen würde, dann hätte ich den perfekten Soundtrack dafür. Aber auch bei Temperaturen um die 25 Grad Celsius, und das Ende Oktober, weiß der neue Longplayer von RED SPAROWES zu gefallen.
Es sind noch nicht viele Wochen vergangen, seit mir die Band von ISIS-Gitarrist Bryant Clifford Meyer und NEUROSIS-Soundmann Josh Graham auf der Split mit MADE OUT OF BABIES und BATTLE OF MICE positiv aufgefallen ist.
Und auch auf „Every red heart shines toward the red sun“ knüpft man qualitativ locker dort an. Die dichten Gitarrenwände sind fast ausnahmslos verschwunden, aber die Atmosphäre ist gestiegen. Von den Grundelementen Hardcore und Metal ist so gut wie nix mehr zu hören, und heraus kam stattdessen ein epischer Klangteppich. Das Ganze verwöhnt unsere Ohren und Gemüter gute 60 Minuten lang. Die Kunst, mit instrumentaler Musik eine Geschichte erzählen zu können, bleibt nur wenigen Bands vorbehalten. Dass RED SPAROWES diese Kunst beherrschen, brauche ich wohl an dieser Stelle nicht zu erwähnen, und auch, wenn ich noch soweit aushole: Vergleiche gibt es nicht. Man muss sich einfach dem Sound hingeben. Er wird dich fesseln, wenn du ihn lässt, und die 60 Minuten vergehen wie im Schlaf. Zeitgemäße Meditation könnte man auch sagen.
Definitiv nicht für jede Tageszeit geeignet, aber ich freue mich jetzt schon auf den Tag oder Moment, wenn draußen die Welt zusammen bricht und „Every red heart shines toward the red sun“ mir eine neue aufbaut.