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RAZ OHARA AND THE ODD ORCHESTRA – s/t

RAZ OHARA ist ein umtriebiger Mann. Sein letztes Album „The last legend“ ist mittlerweile geschlagene sieben Jahre her, und mehr als einmal habe ich mich in der Zwischenzeit gefragt, wann wir wohl endlich wieder etwas von ihm selbst zu hören bekommen. Doch war der Mann nicht untätig, sein Label Get Physical, das sich fast ausschließlich der elektronischen Tanzmusik widmet, hat mittlerweile bereits den fünften Geburtstag hinter sich, und im vergangenen Jahr war er mehrfach als Sänger der APARAT-Band zu sehen. Und nun endlich ist unter dem Namen RAZ OHARA AND THE ODD ORCHESTRA ein neues Album von ihm erschienen, und nun endlich komme ich auch dazu, ihm einige Zeilen zu widmen.
Man sollte sich nicht irreführen lassen wegen des Wortes „ORCHESTRA“, denn das ODD ORCHESTRA, das ist neben Ohara himself nur Oliver Doerell. Tragendes Merkmal dieses Albums ist, wie schon auf dem vorangegangenen, seine Stimme und die akustische Gitarre.
Und um ohne viele Umschweife auf den Punkt zu kommen: Wieder ist ihm ein Album geglückt, das man lieben muss. Die Single „Kisses“ ist unwiderstehlich schön, könnte fast von THE POSTAL SERVICE stammen und ist, wenngleich ein eher ruhiges Stück, doch im Grunde schon das poppigste auf diesem Album. Selten wird einem Beat so viel Platz eingeräumt wie hier, denn den füllt RAZ OHARA ansonsten fast ausschließlich mit seiner Stimme oder der Akustischen, der Oliver Doerell dezente Elektronika an die Seite stellt.
Ein zugleich sehr verträumtes aber auch direktes Album ist es geworden, denn wenngleich die Stimmung hier überwiegend mollig und melancholisch ist, schafft er es doch gerade durch die Reduktion der Mittel, ein wohliges Gefühl von Nähe herzustellen, die zu keinem Zeitpunkt unangenehm ist. Eine Wohlfühlplatte.