Die Musiker vom PULSAR ENSEMBLE vergleichen die einzelnen Stücke ihres zweiten Albums mit einer Reise durch neun verschiedene Bezirke ihrer imaginären „Bizarre city“. Der Opener „The times of the mountains“ liegt dabei 2.000 Meter über dem Meeresspiegel, ein kleines Dörfchen mit mystischen, spirituellen Traditionen. Von dort aus geht es weiter zum futuristischen Stadtteil „Timelapse“, und in der Tat neigt die Musik des italienischen Quintetts dazu, sich in sphärischen Sounds zu verlieren. Was aber auch damit zusammenhängen könnte, dass jeder einzelne der fünf Musiker mindestens drei verschiedene Instrumente bedient. Musikalisch bewegt sich das Ganze irgendwo zwischen Post-Rock, Jazz, Noiserock, Ambient und Space-Rock. In dem an die DEFTONES erinnernden Opener gelingt das dem PULSAR ENSEMBLE ganz gut, während beispielsweise ein anderes Stück wie das ruhig mit einem Vibraphon eingeleitete „Bizarre secret“ schließlich in einen MR. BUNGLE-artigen Noise-Teil abdriftet.
Für Freunde von Nerd-Musik sind PULSAR ENSEMBLE sicherlich eine Entdeckung wert. Mir persönlich scheint das Ganze insgesamt aber ein wenig zu ziellos durch die verschiedensten Ziele zu mäandern, ohne sich je konsequent genug auf eine bestimmte Richtung festzulegen. Positive Ausnahme: das Stück „Waiting“, wo sich die fünf Franzosen schließlich auf einen sehr groovigen Modern Jazz-Teil einigen. Vielleicht sollte man die „Bizarre city“ aber ähnlich wie MONSTER MAGNETS „Spine of god“ einfach noch mal mit einem gewissen Pegel an THC besuchen, um die Stadt unter anderen Gesichtspunkten ganz neu zu entdecken.