Manchmal dauert es auch in Europa ein wenig länger … Während SATAN TAKES A HOLIDAY in ihrer schwedischen Heimat bereits letztes Jahr für das beste Rockalbum nominiert waren, kommt es im Rest Europas erst jetzt zur Veröffentlichung. An der Qualität wird es nicht liegen, sondern am Nischen-Sound, den die Band bedient. Tief verwurzelt im Rock der 50iger Jahre wird mit CRAMPSscher Aufgedrehtheit der alte Geist wiederbelebt. Sänger Big Fred jault, keift, schreit und windet sich souverän durch die dreckigen Texte, während sich die Band am großen Fundus vergangener Rock-Momente bedient. Leider kann die knackige Darbietung nicht über die gesamte Spielzeit gehalten werden, und bei einem Stück wie „First time baby“ wird mir sogar ein wenig langweilig. Bei den Cover-Versionen hat man immerhin zwei aus drei getroffen. Während sich JOHNNY KIDD & THE PIRATES bzw. LINK WRAY & THE RAY-MEN noch als klassisch erweisen, darf man das ALPHAVILLE-Cover durchaus vergessen. Auf der anderen Seite spricht folgende Großartigkeit für den abseitigen Humor der Band: Endlich traut sich mal jemand, das tolle Pseudonym
„Schwantz“ als Künstlernamen zu verwenden. Raus aus dem Schatten klischeehafter Ami-Komödien und ab in den schmutzigen Rock´n´Roll!