Elektropop haftet zumeist das Etikett der Beliebigkeit an. PRINCESS THAILAND schicken sich an, das Genre in ein neues Licht zu rücken.
Wahrscheinlich liegt es bereits an der Besetzung, die eher an eine klassische Rockformation erinnert, dass die Schublade Elektropop auch nur bedingt passt, selbst wenn mich der Opener ein bisschen an den Song „I love it“ von ICONA POP erinnert, der vor acht Jahren viral ging. Zwar weist auch Anielas kräftige Stimme gewisse Ähnlichkeiten mit dem schwedischen Elektropop-Duo auf, doch im weiteren Verlauf ihres zweiten Longplayers streifen die sechs Franzosen genauso die Genres Wave, Postpunk und Noise, was dem Ganzen eine gewisse Aggressivität verleiht. Denkt man in einem Moment noch an ANNE CLARK, schauen im nächsten Augenblick schon JOY DIVISION um die Ecke, die langsam in eine Kreuzung aus DEPECHE MODE und ATARI TEENAGE RIOT überleiten, die kurzzeitig von SONIC YOUTH touchiert werden.
Ihre Zielgruppe werden PRINCESS THAILAND sicherlich in der düsteren Szene finden, ihre Musik kann ich mir jedenfalls sehr gut auf einem dortigen Dancefloor vorstellen, während der DJ verstärkt die Nebelmaschine einsetzt.