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PORTUGAL. THE MAN – Church mouth

Unglaublich, da erhielt das Debüt von PORTUGAL. THE MAN nur allzu positive Reviews, in denen sich die Schreiber ob der Stilvielfalt kaum trauten, irgendwelche Bands als Referenzen zu zitieren, und da stellt sich im Interview heraus, dass „Waiter: ‚You vultures!'“ von der Band selbst mehr als ein Album zwischen den Stühlen angesehen wird, wo man sich selbst noch nicht so recht bewusst war, welche Richtung man eigentlich anvisiert. Tatsächlich war man zu der Zeit gerade auf dem Weg, sich von einer elektronischen Band zu einer Rockband zu entwickeln, und wenn man das neue Album „Church mouth“ mit seinem Vorgänger vergleicht, kann man der Band aus Portland attestieren, dass ihnen die Metamorphose gelungen ist. Natürlich war „Waiter: ‚You vultures!'“ nicht ansatzweise ein Elektro-Album, sondern viel mehr ein Sammelsurium an Art-Rock, Post-HC und Indie, allerdings wurden die zarten Elektro-Einschübe des Debüts nun vorrangig durch 70ies-Ausflüge ersetzt, während die zeitweiligen psychedelischen Gitarren-Jams auf „Church mouth“ nun verstärkt zu Entfaltung kommen. Ebenso wurden einzelne Prog-Rock-Elemente auf dem zweiten Album intensiver ausgebaut. Zwar ging dies leider zum Teil zulasten der BLOOD BROTHERS-artigen Wutausbrüche des Debüts, und wo man früher MARS VOLTA an einzelnen Stellen erahnen konnte, scheinen sie auf dem aktuellen Album vermehrt um die Ecke zu lugen. Allerdings sind die Veränderungen auch nicht so gravierend, dass alte Fans befürchten müssen, von dem Nachfolger abgeschreckt zu werden. Tatsächlich ist nämlich auch das neue Werk von PORTUGAL. THE MAN ein großartiges, zeitloses Album geworden, das fast allen Bands dieser Genres weit voraus ist.