Beim ersten Durchhören des Albums von POLINSKI wird einem schnell klar: da war anscheinend jemand in seiner Hauptband nicht ausgelastet. 80er-Synth-Pop-Gedudel mit einem ordentlichen Schlag an Desillusion, der dann doch in mittwippenden Beats mündet und den Hörer hin- und hergerissen zwischen Kopf-Nicken und psychedelischem Mitschaukeln lässt.
Der Opener allein ist schon eine ordentliche Hymne und gespickt mit progressiver Elektronika, die sich wie ein roter Faden durch das durch und durch gestylte Album zieht. Hin und wieder werden Vocoder-Stimmen eingeblendet und werfen narkotische Texte auf den Hörer ab.
Man kann die Schnelligkeit seiner Hauptband 65dAYSOFSTATIC, die „Labyrinths“ beeinflusst, nicht verleugnen. Mit ein wenig mehr Beats und Rhythmen untermalt, setzt Paul Wolinski nun ein eigenes Statement.
Das verträumt-verstörende Stück „Kressyda“ entführt dagegen zu einer elfminütigen Berg- und Talfahrt ganz im Stile von APHEX TWIN und macht mit Stroboskop-Sound das Album zu einer zähnefletschenden, progressiven Platte. Es fehlt allerdings noch einiges, um diese Platte als durch und durch unkonventionellen Elektro zu bezeichnen. Zu verspielt und beinah auch schon fast zu experimentell wirkt dieser Synth-Salat. Tanzbar sind nur Bruchstücke und diese sind leider nur kurz. Von daher mutet „Labyrinths“ fast mehr als Technik-Album als ein rein musikalisches Werk an. Eins ist jedoch offensichtlich: wenn da ein Plan dahinter steckt, dann scheint der ziemlich groß zu sein. Warten wir gespannt ab, was uns POLINSKI noch aus der Midi-Zauberkiste hervorbringen wird.