Es dürfte ungefähr sechs Jahre her sein, als PHONEY 14 plötzlich von der Bildfläche verschwanden. Zuvor hatten die selbsternannten Ruhrcoast-Punks zwei EPs veröffentlicht, mit ihrem Melodic-Punkrock fleißig die Bühnen der Republik unsicher gemacht und es zumindest im heimischen Ruhrgebiet zu einem relativ hohen Bekanntheitsgrad gebracht. Nun melden sie sich mit ihrer EP "351" zurück und zeigen sich deutlich verändert. Dies beginnt bereits bei der Besetzung, denn von damals ist nur noch Drummer und Bandgründer Markus übrig geblieben. Entsprechend runderneuert klingt auch der Sound des Trios: Weniger melodisch und deutlich rotziger gehen PHONEY 14 nun zu Werke, sind der Straße mittlerweile näher als dem College und geben dabei eine richtig gute Figur ab. Sei es der Opener "On the radio" mit seinem an RANCID erinnernden Refrain, das durch sein THE CLASH-mäßiges Gitarrenriff geprägte "This ain´t me" oder das zum Mitsingen animierende "And I say (fuck you)" – nie zuvor klangen die Hattinger mitreißender und überzeugender. Bleibt zu hoffen, dass die neue Formation möglichst lange Bestand hat und PHONEY 14 wieder dauerhaft zur festen Hausnummer auf der deutschen Punkrock-Landkarte werden.
PHONEY 14 – 351
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. Mai 2012
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.