YAMON YAMON – Uisu

Das nenne ich mutig – wenn man im Opener bereits eine schiefe Stimme auspackt und den Song leiern lässt wie eine alte Kassette. Schiefe Stimmen und schlechte Produktionen trudeln bei blueprint zwar regelmäßig ein, aber mutig ist es genau deshalb, weil YAMON YAMON dies absichtlich zu tun scheinen. Nicht so wie SONIC YOUTH, NIRVANA oder CURSIVE, wo schiefen Töne und verstimmte Gitarren sich durch sämtliche Songs ziehen, sondern wirklich nur im Opener. Nun denn, warum auch nicht.
Danach wird anständig gesungen, und es erfolgen keine produktionstechnischen Spielereien mehr – jedoch hüte ich mich bewusst davor, die Begriffe „sauberer Gesang“ und „glattgebügelte Produktion“ zu benutzen. Denn indielastig bleibt es weiterhin und zwar sehr old school. Da lobe ich mir in diesem Fall das Presseinfo, das mit der musikalischen Umschreibung gar nicht weit daneben liegt. Im Fall der Stockholmer YAMON YAMON kann man „jazziger Indierock für Fans von AMERICAN FOOTBALL, TORTOISE, RIDE, JOAN OF ARC und LOGH“ gerne mal so stehen lassen. Die Gitarren klingen shoegazig verwaschen, der Gesang steht mehr im Hintergrund, die Produktion ist warm, die Melodien eingängig. Das klingt zwar überhaupt nicht neu, aber schön ist es trotzdem, und genau das hat Michael bereits beim Debütalbum gefallen. Deshalb: Kurs bitte genauso beibehalten!