Das Debut-Album „United“ der Franzosen PHOENIX schlug im Jahre 2000 ein wie eine Bombe. In kaum mehr als 30 Minuten wühlte man sich seinerzeit in unwiderstehlicher Weise durch die verschiedenen Stilrichtungen zwischen Indie, Funk, Disco und Pop. Und lieferte mit „Too young“ und „If i ever feel better“ zwei Hits ab, die bis heute nur von ihrem eigenen „Everything is everything“ ihres letzen Albums „Alphabetical“ vier Jahre später getoppt werden konnten. Leider nur hatte das besagte zweite Album, abgesehen von dieser Single, nicht allzu viel zu bieten.
Dieses Mal haben sie sich nicht so viel Zeit gelassen, und so erscheint dieser Tage das dritte Studioalbum „It´s never been like that“. Und das ist in der Tat wie nie. Man erkennt sie sofort, aber dennoch klingt vieles anders. Hier wurde sehr viel weniger konstruiert und durcharrangiert als bisher, dafür klingen sie nun sehr viel spontaner, frischer und natürlicher als zuletzt. Sämtliche Songs entstanden in einem Studio im Osten von Berlin, wo man, wie zu lesen war, einen völligen Neuanfang wagen wollte.
Das Händchen für die zauberhaften Melodien, die man nicht wieder los wird, haben sie dabei zum Glück nicht verloren, auch wenn dieses Mal keine Überhits wie die oben erwähnten dabei herausgekommen sind. Dafür klingt das gesamte Album in sich sehr viel homogener, bewegen sich sämtliche Songs auf etwa demselben hohen Niveau. Dementsprechend schwer fällt es dann dieses Mal auch, einzelne hervorzuheben, ich möchte es aber dennoch versuchen und „Consolation prizes“ nennen, ein Stück das man einfach lieben muss.
Mit „It´s never been like that“ haben PHOENIX mit Leichtigkeit ein Album geschaffen, das sie auf der einen Seite von Erwarungshaltungen, ihrer früheren Singles wegen, frei macht und das auf der anderen Seite dennoch reich belohnt mit einer Vielzahl an Melodien, kleinen Wendungen und Spitzfindigkeiten. Ein Album, das zudem mühelos eine Brücke zwischen Indie und Mainstream schlägt, weil es sich einen feuchten Kehricht um derlei Unterscheidungen schert. Wirklich schön.
