„You never get a second chance to make a first impression“ sagt der Marketing-Fachmann. PHIL VETTER nutzt mit “Touch of your hand” als Opener seines zweiten Albums “Sad man walking” seine Chance zunächst gut. Denn ohne diese an Davie von Bohlen und MARITIME erinnernde Indie-Ballade hätte er mich wohl nicht zum Zuhören bewegen können.
„Sophie, Sophie, Sophie, let’s meet under the tree“. Schön gereimt, oder? Mehr davon? Gerne: „There is no hurricane, coming through the vane, to get the rocks out of your brain, there is no pain, no hurricane”. Jetzt aber genug davon, aber solche Texte sind schon ein ziemlicher Downer. Ebenso das Album-Cover, das an eine Mischung aus James Dean und Bob Dylan erinnert, und dann kommt es hier doch schon ziemlich weich und unspannend daher.
„Sad man walking“ kann sich einfach nicht behaupten, vergleicht man nur mal PHIL VETTER mit anderen aktuellen Singer / Songwritern, so steht er im Vergleich zu JONAH MATRANGA, BJÖRN KLEINHENZ, KEVIN DEVINE oder auch einem JACK JOHNSON einfach wie ein kleiner Junge da. Ihm fehlt das Besondere, der Wiedererkennungswert und vor allem auch die Tiefe. Er versucht zwar vieles und ist offen für jegliche Stilrichtungen und Rhythmen, aber insgesamt kommt das nicht über ein „bemüht“ hinaus. Vielleicht auch weil er musikalisch manchmal in No-Go-Areas driftet. Wer weiß es schon genau. Vielleicht auch, weil seine Stimme einfach nicht markant genug ist. Die hohen Teile erreichen nicht das Niveau eines Chris Martin und die tieferen Töne haben nicht die Resonanz und Wärme eines Mark Everett. Gefangen irgendwo im Niemandslands der Mitte. Und dann kommt ein „Push the button“, und man gibt auf und legt die CD zur Seite.