Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Die Antwort in diesem Falle lautet: Gefühlt in jedem Fall. Denn pünktlich zur nachgezogenen Weihnachtsfeier im Hause blueprint Mitte Februar, trifft auch das Weihnachtsgeschenk in Form des kompletten Backkatalogs des famos-sympathischen Altin Village Labels aus Dresden ein. Was ein Fest, ma’ sagen! Gleich die PETE THE PIRATE SQUID bei Jens abgegriffen.
Der Vierer, der sich nach gleichnamigem Buch von Roman Birge benannte, legte mit der vorliegenden Platte “Don’t correct me if I’m wrong“ im Juni 2007 ihr erstes Full Length Album vor. Und das hat es in sich: Vertrackte, von Breaks durchzogene Rhythmusstrukturen, dazu mal cleane, teils brüchige, mal verzerrte, meist in- oder besser gesagt gegeneinander spielende, wuselige Gitarren – nicht umsonst zählen PTPS die großartigen RADIO BURROUGHS zu ihren Freunden und waren mit SINALOA und AMPERE unterwegs. Mit ersteren haben sie neben den Rhythmusstrukturen und der Gitarrenarbeit auch Ähnlichkeiten im Gesang. Insgesamt empfinde ich sie aber noch radikaler als ihre Berliner Kollegen: Noch vertrackter und sperriger und auch die Vocals sind härter.
Wie bei RADIO BORROUGHS findet sich aber auch hier an allen Ecken das, was ich an Post-Hardcore so attraktiv finde: Eingängigkeit unter dem Deckmantel von vermeintlicher Sperrigkeit und Komplexität, die Mitgerissensein nicht ausschließt. Manchmal gelingt das allerdings nicht hundertprozentig: Das einzige, was man dieser Platte vielleicht zum Vorwurf machen kann, ist, dass man sich ein bisschen weniger Vertracktheit, zugunsten klarer Strukturen und eines roten Fadens wünsche würde. Live dürfte das allerdings unerheblich sein.
„Don’t correct me if I’m wrong“ legt einmal mehr Zeugnis davon ab, wie wichtig Altin Village für alles, was Post-HC-mäßig geht, hierzulande ist. Derbe abgeliefert. Alle miteinander! Hoffentlich ist dieser Jahr noch ein paar mal Weihnachten!