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PEOPLES TEMPER – s/t

PEOPLES TEMPER gehören zu dieser Sorte von Bands, bei denen man automatisch an kleine Clubs denken muss, in denen der Schweiß von der Decke tropft und das Rauchverbot von den Besuchern eigenmächtig außer Kraft gesetzt wird. Das Frankfurter Trio (Schlagzeug und zwei Gitarren, wobei diese teils durch einen zusätzlichen Bass-Amp gejagt und somit quasi gedoppelt werden) bezeichnet seinen Sound schlicht und ergreifend als „Jam-Rock“, da ihre Stücke ausschließlich im Rahmen gemeinsamer Sessions entstehen und folglich einen recht spontanen Charakter besitzen. Neben einem kleinen Stoner-Touch schwingt immer wieder eine gewisse 70er Jahre-Atmosphäre mit. Der teilweise recht kratzbürstige Gesang sowie die tiefen Gitarrenfrequenzen verleihen dem selbstbetitelten Debütalbum im Gegenzug jedoch soviel Druck, dass die Aufnahmen dennoch zeitgemäß und ungemein lebendig klingen.
Mit ihrem Album spannen PEOPLES TEMPER geschickt einen Bogen zwischen klassischem Retro-Sound und modernen Elementen und schaffen es, dabei weder angestaubt noch anbiedernd zu klingen. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands, die ihre Stücke in Jam-Sessions erarbeiten, verlieren sie sich dabei nicht in ausschweifenden Spielereien, sondern sind darauf bedacht, ihre Stücke auf den Punkt zu bringen, ohne sich dabei zwingend an feste Songstrukturen zu binden. Bleibt also wieder das oft bemühte Fazit: Für Rockfans definitiv einen Versuch wert.

Bernd Cramer

Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber. Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.