Das erste, was einem positiv bei PECHSAFTHA auffällt, ist das liebevoll gestaltete Artwork; so eine aufwändig konstruierte Verpackung habe ich noch nie gesehen. Die CD ist eingebettet in einem Pappkarton, der mit Fotos der Band verziert ist. Dieser wiederum ist umhüllt von einer Papiergamasche mit dem Coveraufdruck. Hier wird ganz eindeutig auf Wiedererkennungswert gesetzt, denn das Cover dürfte fast jedem bekannt sein, der SONIC YOUTH kennt. Das Design des Albums „Goo“ wurde nur so fern verändert, als dass man den beiden die Sonnenbrillen abgenommen hat.
Musikalisch begibt sich die Band, die sich aus Mitgliedern von EA80, GRAF ZAHL, KLOTZ und Martin Büsser von Intro zusammensetzt, in ungewöhnliche Gefilde. Von minimalistisch bis total schräg haben sie alles im Programm. Manche Songs sind durchaus geeignet als nette Hintergrundbeschallung, aber wenn PECHSAFTHA so richtig loslegen, könnte doch der ein oder andere etwas verschreckt reagieren. Auch die Texte sind gewöhnungsbedürftig. Eigentlich werden nur Geschichten aus dem Alltag erzählt, die mich an die japanische Gedichtform Haiku erinnern, auf jeden Fall nichts, was sich, auch nur im Entferntesten, reimt. Aufgenommen wurden die ganzen Stücke anscheinend in einem Wohnzimmer, und dieses kann man sich auf den drei Videoclips, die sich als Bonus auf der CD befinden, anschauen. Das Album „Dick in frisco“ ist experimentell und bewegt sich irgendwo zwischen Kunst und Wahnsinn. Ich hatte, als EA80-Fan, mit etwas anderem gerechnet, was aber nicht heißen soll, dass die CD schlecht ist.