Ja, ich bin wahrlich spät dran mit meiner Review, aber für gute Musik ist es nie zu spät, oder? So auch im Fall der Hamburger Band PANAMA PICTURE. Für alle, die gerne die Musik im Hintergrund laufen lassen und auf ein dreiminütiges Wechselspiel Strophe-Refrain-Strophe-Refrain stehen: Ihr braucht nicht weiterzulesen. Denn wer bei nur sieben Tracks eine Spieldauer von 50 Minuten auf den Silberling presst, dem geht es nicht um kommerzielle Radiohits.
Das Intro „Insomina“ macht dem Cover und dem Albumtitel alle Ehre. Fühlt man sich doch mitten gefangen in einer Maschine, in der donnernde Gitarrren auf einen einprasseln. Dann der Auftakt mit „Paper city“, der einen kurz an „New noise“ von REFUSED erinnert, aber dann doch ganz eigenständige Wege geht. Ein bisschen von allem und doch ganz eigen – das gilt nicht nur für „Paper city“, sondern für die gesamte Platte. Ruhige, teilweise sogar sehr poppige Passagen im kontinuierlichen Wechsel mit allem, was Alternative Rock zu bieten hat. Freunde von Genres könnten hier gleich ganze Salven wie Postrock, Emo und sonst was abfeuern. Man kann aber auch sagen: Eine solide Rockplatte für laute Abende, an denen man bewusst die Musik genießen will.