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OVO – Cor cordium

Haben sich SIXTH COMM wieder zusammen getan, um nun endgültig dem Untergang zu frönen? Spiritueller Noise-Rock? Konstruktion/Dekonstruktion? Eher Dekonstruktion. Da ist eine frauenähnliche Person, die irgendwie auf ganz schlechten Drogen ihren Schamanen auslebt. Bis dann mit „Marie“ gezeigt wird, dass OVO auch anders können. Nämlich strukturell und mit erkennbarem Gesang. Zumindest die erste Minute lang, bevor es wieder doomt ohne Ende. Entschuldigung, aber das geht gar nicht. Die „versteckte rationale Struktur“, von der in der Presse-Info die Rede ist, hat sich aber mal ein unglaublich gutes Versteck gesucht.
Zudem gab es das Ganze halt schon mit SIXTH COMM, und es verwundert nicht weiter, dass man bereits mit JIM O’ROURKE oder LIGHTNING BOLT zusammen gearbeitet hat. Das ist so unglaublich anstrengend, was OVO auf „Cor cordium“ darbieten, dass man fast schon dankbar ist für einen vergleichsweise ruhigen `Song` wie „Smelling death around“. Die Träume von Stefania Pedretti und Bruno Dorella möchte ich jedenfalls nicht haben. Die beiden kennen keine Gnade und lassen uns in jeden Abgrund blicken, den sie nur finden können. Wer auf Electro-Doom und Selbstzerstörung via Noise steht, der sollte „Cor cordium“ wohl ein Ohr schenken. Ich muss die meinigen jetzt erst mal beruhigen und den Tinnitus wieder loswerden, der sich ab Track zwei eingeschlichen hat.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.