Vertrackter Math Rock und beschwingter Poppunk – wie soll das denn zusammen gehen? ORCHARDS zeigen es Euch. Dachte ich bislang immer, THRICE seien das beste Beispiel für die Vermischung von Melodie und lauten Gitarren, so muss man hier feststellen, dass ORCHARDS aus Brighton genaugenommen eine etwas andere Spielwiese beackern. Laute Gitarren findet man hier nämlich so gut wie gar nicht, stattdessen aber verspulte Elemente, wie man sich auch von PALM und AQUASERGE kennt und fluffige Gitarrenspielereien im Stile von TTNG. Das alles vermixt mit den poppigsten und Hookline-trächtigsten Gesängen, die man in diesem Bereich je finden konnte. Dass für den Hauptgesang von ORCHARDS mit Lucy Evers zudem eine Sängerin zuständig ist, lässt das Ganze noch sommerlicher und leichter klingen, als man es sich beim Lesen wahrscheinlich vorstellen kann. Vielleicht sollte man hier noch die FOALS als Referenz heranziehen, denen man ja durchaus attestieren kann, mit ausgefeilten Gitarrenpickings und rhythmischer Tightness problemlos das Festivalpublikum für sich gewinnen zu können. Schön, wenn Frickeligkeit und Eingängigkeit so wenig im Widerspruch zueinander stehen müssen wie bei den Briten, die hiermit erst ihr Debütalbum vorlegen. „Lovecore“ ist insofern ein absolut passender Albumtitel für ihre Musik. Unbedingt antesten!
ORCHARDS – Lovecore
- Beitrags-Autor:Jens Gerdes
- Beitrag veröffentlicht:22. März 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger