Eine Stimme, die klingt wie aus dem Off oder als Tonspur viel zu vordergründig aufgenommen. Erinnert irgendwie an BLUMFELDs „Ich-Maschine“. Jedoch war bei diesen die Vordergründigkeit des halb Gesprochenen mit der Dringlichkeit der textlichen Inhalte einhergehend und wirkte angebracht. Bei Tobias Ortmanns hat man eher das Gefühl, er stehe aus Versehen zu nah am Mikro und habe zudem noch Rhythmusprobleme.
Der Inhalt dessen ist dann auch schon nicht mehr erwähnenswert. Bemüht bedeutungsschwangere, größtenteils fragmentierte Textpassagen beschwören Bilder möchtegernintellektueller Studenten der freien Kunst oder Germanistik der ersten Semester herauf. Wobei Zeilen wie „Ihr wisst, wir wussten, dass der Rest unter ständigem Generalverdacht die Exklusivität mit Augen beschenkt, die porentiefe Beliebigkeit war ein Versehen im Regelwerk der grundsätzlich letzten Erklärung in einer Kiste im Schnee“ auswendig zu lernen, irgendwie auch eine Kunst ist.
Wenn man es hinbekommt, ihr einfach nicht zuzuhören, macht die Platte teilweise sogar Spaß und haben „Position I“ und „Interconti“ richtig Schmiss. Alles in allem sei Freunden zeitgenössischer Avantgarde dann doch eher die neue BESSERE ZEITEN empfohlen. Und weil es so schön war, noch ein paar Verse der Komplizen mit auf den Weg: „aufgetankte Prothesen träumen im Giftschrank vor sich hin, ich habe mir noch welche nachbestellt, um das Loch in mir zu beruhigen, es hat gut geschmeckt.“ Danke.