In Zeiten, in denen viel Scheiße passiert, ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die sich gegen diese Scheiße auflehnen. So wie die Mitglieder von OPTION WEG, die bereits seit Jahrzehnten in der linken Szene aktiv sind und ihre Musik als Möglichkeit nutzen, die Verhältnisse anzuprangern und zum Widerstand gegen diese zu motivieren. So finden sich auf dem mittlerweile dritten Album des Berliner Bandkollektivs reihenweise Themen, die die radikale Linke in den letzten Jahren beschäftigt haben: Die Gezi-Park-Proteste in der Türkei, staatliche Repression, NSU und NSA, prekäre Lebensverhältnisse etc. Doch OPTION WEG kapitulieren nicht vor den Umständen, sondern wandeln ihre Wut in positive Energie um, die beim Hören ihrer Musik förmlich aus den Boxen sprudelt. Egal ob in klassischen Punk-Krachern wie "Nicht gut" oder in von Folk- und Weltmusik inspirierten Stücken wie "Würde" – dieses Album versprüht einfach einen Optimismus, wie man ihn bei vielen anderen Bands aus dem politischen Punk-Bereich vergeblich sucht. Wie heißt es so treffend an einer Stelle: „Musik ist keine Keule, doch ist sie Stimulanz: Für den Tanz, für den Kampf, für den Punk.“ Dem ist an dieser Stelle eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
OPTION WEG – Tanz das weg
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. November 2015
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.