OLLI SCHULZ hat bewusst etwas aufgegeben: Seinen Ruf als „Blödelbarde“ und seine Solo-Karriere. Auch wenn er und Max Schröder noch die Namensgeber für das Projekt sind, so ist es nun mehr denn je eine echte Band.
Der Sound hat im Vergleich zu seinen Vorgängern einen deutlichen Sprung gemacht. Es klingt nach Band, nicht mehr nach Akustik-Gitarre + X. Die Stimmung ist im allgemeinen etwas düsterer, kantiger. „Medizin“ ist wohl sehr exemplarisch für die Veränderung bei OSUDHM, krachig, schnell, und es erinnert mehr an eine britische Indie-Hype-Band, als an den deutschen Singer/Songwriter. Mutig, mutig, aus seiner Nische zu klettern und in den großen Teich zu springen.
Ich mochte den Komiker OLLI SCHULZ, auch wenn sich seine Geschichten oft wiederholten, und bin gespannt, wie er auf der Tour diese Platte präsentiert. Denn Fakt ist, wenn die Entwicklung in diese Richtung weitergeht, dann hat die Band noch einiges an Potenzial. Das quasi Debüt als Band hat für mich noch ein paar zu gezwungene Passagen, um bewusst nicht rund zu klingen, und es ist außerdem auch nicht mehr etwas Einzigartiges.
Aber schön, dass sich jemand hinterfragt und dass jemand etwas wagt. Das bietet auf jeden Fall Stoff für gute Diskussionen und die Möglichkeit, einen Menschen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.