Wer sich in Hamburg und Umgebung in den letzten Jahren regelmäßig auf Punk-Konzerten rumgetrieben hat, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit schon mal über den Namen NIXDA! gestolpert sein, denn die spielfreudigen Nordlichter beehren gefühlt wöchentlich irgendeinen Club, Jugendzentrum oder Bauwagenplatz innerhalb des 2er-Postleitzahlenbereiches. Mit „Zuckerbrot und Weizenbier“ haben sie ihre Musik nun auch in Albumlänge auf CD und Vinyl transferiert, ohne dass der leicht chaotische Charme, der ihre Konzerte ausmacht, dabei verloren gegangen ist. So wird in den 13 Liedern einfach gehaltener Deutschpunk geboten, der einerseits viele Melodien beinhaltet, aber zugleich auch über einen gewissen Rotz-Faktor verfügt. Als Besonderheit kommt stellenweise auch eine Querflöte zum Einsatz, was dem Ganzen nochmal eine ganz besondere Note verleiht. Die zwischen persönlichen und politischen Themen schwankenden Texte scheinen mir hier und da noch nicht ganz ausgereift zu sein, aber es kann halt nicht von jeder Hamburger Punk-Band die Reinkarnation von …BUT ALIVE erwartet werden. Und das wird vermutlich auch nicht der Anspruch der Band sein. Hauptsache, NIXDA! haben Spaß an der Sache und ihr Herz am richtigen Fleck. Dass beides der Fall ist, hört man aus „Zuckerbrot und Weizenbier“ zweifelsfrei heraus.
NIXDA! – Zuckerbrot und Weizenbier
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:13. Mai 2020
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.