Was macht man mit Songideen, die partout nicht ins Raster der eigenen Band passen wollen? Richtig! Man gründet ein Nebenprojekt und tobt sich dort nach allen Regeln der Kunst aus! Dachten sich offenbar auch TURBOSTAAT-Gitarrist Marten Ebsen und BEATSTEAKS-Drummer Thomas Götz, als sie NINAMARIE gründeten. „Feuer in der Nachbarschaft“ ist bereits das zweite Mini-Album des Duos und ist eines mit Sicherheit nicht: Eintönig. Denn was man aufgrund des beschwingten Openers „Das Hochzeitsgeschenk“ zunächst in der Post-Punk-Schublade einordnen möchte, stellt sich im weiteren Verlauf als Sammelsurium unterschiedlichster Ideen und Soundansätze heraus, in denen es kaum ein Tabu zu geben scheint. Da wird im Instrumentaltrack „Süßafrika“ beherzt auf der Querflöte geblasen, in „Der Ortsoberste“ kräftig an der 80er Jahre-NDW-Schraube gedreht oder in Form von „Der fucking Kommandeur“ ein über siebenminütiger, düsterer Pop-Epos ins Rennen geschickt. Und auch wenn jedes der insgesamt sechs Lieder anders als die anderen klingt, so ergänzen sie sich dennoch zu einem spannenden und unterhaltsamen Gesamtpaket. Wer beispielsweise die AERONAUTEN kennt, versteht, was ich meine.
NINAMARIE – Feuer in der Nachbarschaft
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:20. März 2013
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.