Nachdem ihr neues Album "Not without a fight"erschienen ist, kamen NEW FOUND GLORY für ein paar Shows sowie das Rock am Ring- und Rock im Park-Festival nach Deutschland. Am 03. Juni führte der Weg nach Hamburg. Also beste Gelegenheit, mal ´ne Runde mit Sänger Jordan zu plaudern.
[F] Ziemlich ungemütliches Wetter heute! Vermisst man da nicht die kalifornische Heimat?
[A] Ich finde das Wetter super. Wenn wir sonst hier sind, regnet es oder es ist kalt. Außer als wir letztes Mal auf dem Ring gespielt haben. Da war es richtig heiß.
[F] Ich habe immer den Eindruck, dass Punkbands von der Westküste immer so fröhlich und ausgelassen klingen. Ist das der Einfluss der Sonne?
[A] Keine Ahnung. Auf jeden Fall ist es sehr schön, in Kalifornien zu wohnen. Ich wohne in San Diego. Das ist sehr gemütlich und entspannt. Jeder läuft umher, surft oder fährt Rad. Aber ich glaube, dass das nicht unsere Musik beeinflusst. Was uns beeinflusst und zum schreiben bringt, ist das, was wir jeder erlebt haben. Wir sind seit über zwölf Jahren Freunde und schreiben über Beziehungen zu unseren Familien, Freunden und Frauen. Und die sind manchmal gut und manchmal schlecht. Das beeinflusst uns. Natürlich hat es einen Vorteil, schönes Wetter zu haben (lacht), aber ich denke, es ist mehr, was uns selbst betrifft. Damit können sich die Leute mehr identifizieren.
[F] "Not without a fight" heißt eure aktuelle Platte. Wofür kämpfen NEW FOUND GLORY?
[A] Fighting for to stay alive, man! (lacht) Es gibt mittlerweile so viele Bands. Als wir damals angefangen haben, war das alles gar nicht so einfach wie heute. Bands haben Myspace und können allein damit berühmt werden. Ich denke der Titel hat mehrere Bedeutungen. Eine davon ist: sei zuversichtlich, was deine Beziehung anbelangt – egal was kommt. Du musst weiterkämpfen! Und auf der anderen Seite sind wir als Band, die weitermacht, auch wenn FALL OUT BOY berühmt werden und es viele neue Bands gibt. Wir kämpfen weiter.
[F] Eure neue Platte wurde von Mark Hoppus produziert. Wie kam es dazu?
[A] Als wir beschlossen haben, das Album aufzunehmen, hatten wir kein Label mehr und waren auf der Suche. So nahmen wir auf, um das Album fertig zu haben, bevor wir irgendwo unterschrieben. Und Neal Avron, der uns vorher produziert hat, war gerade mit FALL OUT BOY oder ANBERLINs neuem Album beschäftigt. Wir kannten Mark seit Jahren und haben BLINK 2001 in den Staaten supporten. Mark schaute uns auch ab und zu in San Diego zu und war stets ein Fan und Begleiter von uns. Und da wir kein Geld hatten, suchten wir jemanden, der das Album umsonst aufnimmt. Wir schickten ihm dann drei Demos und nachdem er zwei Song gehört hatte, meinte er "Ok, ich mach´s! Bezahlen könnt ihr mich, wenn ihr einen Plattenvertrag habt."
[F] "Coming home" klang sehr poppig, dann kam eure Hardcore-EP, und "Not without a fight" klingt wieder nach den Zeiten vor "Coming home". Kannst du diese Entwicklung erklären?
[A] Jedes Album nehmen wir zu einem anderen Zeitpunkt in unserem Leben auf. "Coming home" war ein guter Abschnitt. Dann ließen sich einige von uns scheiden, andere Dinge geschahen, und so machten wir die Hardcore-EP. Ich finde "Coming home" klasse, aber wir sind heute in einem anderen Lebensabschnitt.. Wie erkläre ich das? Ich kann nicht erklären, wie sich jeder in der Band fühlt, aber es war diesmal anders. "Coming home" haben wir in einem Haus am Strand aufgenommen. Wir lebten dort. Wir hatten damals auch Songs wie die auf "Sticks and stones", aber die brachten nicht die Atmosphäre rüber von den Aufnahmen. Wir haben dort den ganzen Abend gesessen, Weed geraucht und Alkohol getrunken. Nicht alle, aber es war eine andere Stimmung, wenn man morgens surfen geht. Beim neuen Album haben wir uns alle gefragt, was die Zukunft wohl für uns bringt. Chad und ich haben uns scheiden lassen, und darüber wollte ich singen.
[F] Eure aktuelle Single heißt "Listen to your friends". Hört ihr aufeinander?
[A] Ja…dieses Lied bringt es auf den Punkt. Es kann für vieles stehen aber im Großen und Ganzen geht es um Situationen wie: Du gehst mit einem Mädchen aus, deine Kollegen warnen dich und sagen dir, sie sei nur mit dir zusammen, weil du in der Band bist. Darum geht es in den Song. Deine Freunde sind immer an deiner Seite, vor allem, wenn man sich so lange kennt wie wir. Der Song ist sehr persönlich.
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