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THE CASTING OUT – Nervige Fragen, Startschwierigkeiten und Kelly Clarkson

Am 05. Juli 2009 haben wir uns mit Nathan Gray von THE CASTING OUT getroffen und sprachen mit ihm über nervige Interviewfragen, die Startschwierigkeiten der Band in den USA und KELLY CLARKSON.

[F]Gefällt dir eure Tour soweit?
[A]Wir sind müde, aber es macht Spaß.

[F]Wie viele Shows habt ihr denn bisher gespielt?
[A]Noch nicht so viele, aber wir haben gestern zwei Konzerte an einem Tag gespielt. Daher sind wir etwas kaputt.

[F]Wie kommt es, dass eure Songs auf eurem neuen Album viel schneller gespielt werden als auf eurer EP?
[A]Das war die Weiterentwicklung der Band. Ich meine, als das Ganze anfing, war es eigentlich nur ein Akustikprojekt von mir. Als dann die Bandmitglieder dabei waren, veränderte es sich und wurde zu etwas völlig anderem. Irgendwie hatte ich es auch satt, die Lieder zu spielen, um ehrlich zu sein.

[F]Und wie kam es dazu, dass es so viele Bandmitgliederwechsel gab?
[A]Es ist schwer, mit mir auszukommen. (lacht.) Es bedarf schon einer besonderen Art von Menschen, um mit mir klar zu kommen.

[F]Wie ist es für dich, immer nach deiner Vergangenheit mit BOYSETSFIRE gefragt zu werden?
[A]Das ist schon ok. Wenn das nächste Album rauskommt, möchte ich es aber gerne dabei belassen, falls du weißt, was ich meine. Ich denke, im Moment ist es noch in Ordnung, und es macht auch Sinn. Jeder möchte gerne herausfinden, was damals passiert war. Ich werde aber weniger dazu neigen, die Fragen zu beantworten, wenn einmal das neue Album rauskommt und wir mit unserer neuen Band vorankommen. Jetzt kann ich die Fragen noch verstehen.

[F]Nervt es dich, wenn die Leute ständig sagen "THE CASTING OUT mit Nathan Gray von BOYSETSFIRE"?
[A]Ja. Wir scherzen oft darüber. In jedem Interview kommt dieselbe Frage: "Worin liegt deiner Meinung nach der Unterschied zwischen BOYSETSFIRE und THE CASTING OUT?". Jedes verdammte Interview. Sag du mir doch, wo der Unterschied liegt! Ich weiß nicht, wo der Unterschied liegt. Es ist einfach anders. Ich weiß auch nicht. Das ist die einzige Interviewfrage, die mir wirklich auf die Nerven ging. Es ist merkwürdig, über seine Bands ausgefragt zu werden. "Was ist mit diesen BOYSETSFIRE?"… "Was ist mit diesen BOYSETSFIRE?" – "Ich weiß nicht, ob ihr es schon bemerkt habt, aber wir heißen THE CASTING OUT!" (lacht) Aber das ist schon ok. (macht eine Pause) Also, wo liegt der Unterschied zwischen BOYSETSFIRE und THE CASTING OUT?

[F]Du schreist nicht so viel.
[A]Da siehst du es. Du solltest die Fragen beantworten. (lacht)

[F]Eure Songs klingen fröhlich, aber die Texte sind eher nachdenklich oder traurig. Denkst du, es ist ein Widerspruch, das zu kombinieren?
[A]Mit Sicherheit. Ich glaube, ich selbst als Individuum bin schon ein Widerspruch in sich. Ich bin kein einseitiger Mensch. Ich schreibe über viele verschiedene Dinge. Dinge, die mich glücklich machen und Dinge, die mich traurig machen. Dann schmeißen wir das alles in einen Topf und beobachten was passiert. Und es stellt sich heraus, dass wir fröhliche Musik mit manchmal sehr depressiven Texten schreiben. Es ist schon sehr merkwürdig aber lustig. Ich sehe die Texte längst nicht als so depressiv wie viele andere, sondern eher als etwas, das ich unbedingt sagen und loswerden möchte. Wir haben viel Spaß beim Spielen, und es macht uns Spaß, einfach Musik zu machen und einfach zu sein.

[F]Was würdest du davon halten, wenn man THE CASTING OUT, GREEN DAY und SUM 41 in dieselbe Schublade werfen würde?
[A]Wenn du uns mit BLINK 182 auf eine Tour packen willst, dann würden wir das annehmen. Wir passen sicherlich in dieselbe Kategorie. Es ist alles irgendwie Pop-Punk. Sollten GREEN DAY uns morgen anrufen und sagen: "Wollt ihr mit uns touren?" würden wir definitiv nicht sagen: "Oh, f*** up. Wir passen nicht zusammen." Also, mir macht das nichts aus.

[F]Also würde es dir auch nichts ausmachen, "Pop-Punk" genannt zu werden?
[A]Absolut. Es ist sehr melodischer Punk mit etwas Pop zwischendrin.

[F]Was hört ihr im Tourbus? Kannst du uns ein paar Bands nennen?
[A]Ich höre in letzter Zeit sehr oft eine Band namens THE SULTANS, die eigentlich gar keine Band mehr sind. Es ist John Reis, der früher bei ROCKET FROM THE CRYPT gesungen hat. Die ganzen Jungs von ROCKET FROM THE CRYPT haben jeder ungefähr elf Nebenprojekte und THE SULTANS ist zufällig das beste überhaupt. Lass mich mal in meinem I-Pod nachsehen, weil es ein Album von denen gibt, was ich nicht so sehr mag, und das andere haut echt um. Es ist ein großartiges Album. Also muss ich ja sichergehen, dass ich dir das richtige Album nenne, damit die Leute losgehen und es sich anhören. Du wirst sie nie live sehen, weil sie ja nicht mehr touren… (sieht vom I-Pod hoch) Das Album heißt "Ghost Ship". Ich kann nicht afhören, es zu hören. Es ist echt unglaublich. Es ist wie der Kram, den wir machen, nur roher. Es macht wirklich Spaß und geht so in Richtung Pop, Grunge und so. Hör es dir einfach an!
Etwas, das wir alle hören, aber eigentlich nicht zugeben ist (flüstert) KELLY CLARKSON. Wir haben ein KELLY CLARKSON-Album mit. Man kann kein besseres Pop-Album finden. Es ist toll! Ich bin mir sicher, dass sie es nicht selber gemacht hat und viele Schreiber für sie arbeiten, aber es ist definitiv eine 1+. Ich mag es sehr.

[F]Ihr habt euer Album bereits im September 2008 verkauft, aber der Release ist erst im Mai 2009 gewesen. Wie kommt das?
[A]Wir haben es zuerst in den USA veröffentlicht, weil wir kein europäisches Label gefunden haben. Das US-Label hat keine Niederlassung oder Verbindungen in Europa. Also haben wir es herausgebracht und dann einfach selber nach Europa mitgenommen.

[F]Und wie ist das Feedback zu eurem Album in den USA?
[A]Es ist ziemlich gut soweit. Es wird noch ziemlich viel Arbeit. Die USA ist ein großer Unterschied zu Europa. In vielen Dingen muss ich BOYSETSFIRE danken, da durch sie die neue Band die Möglichkeit hat, Leute anzuziehen, hier in Europa. Genauso muss ich BOYSETSFIRE aber auch verfluchen für das, was wir damals getan haben. Wir trafen viele Fehlentscheidungen, die uns fast das Genick gebrochen hätten. Deshalb fangen wir dort vom Grund auf neu an. Was natürlich ok ist. Es ist toll, neue Fans zu finden. Eine gute Erfahrung.

[F]Was habt ihr nach dieser Tour geplant?
[A]Wir werden wieder zurück in die USA gehen und ganz viel touren. Dann kommen wir hier wieder her und starten hoffentlich nächstes Jahr mit den Arbeiten an der nächsten Platte. Wir werden so viel wie möglich touren. Wenn du es mit deiner Band zu irgendwas bringen willst, musst du die ganze Zeit touren.

[F]Vielen Dank.
[A]Danke dir.

http://thecastingoutband.com/
http://www.myspace.com/thecastingout
Fotos: http://www.oneinabillion.de/?p=776