Es gibt ja viele Leute, die verrückte Sachen machen, um eine Band live zu sehen. Dass ich seit neustem dazugehöre, hätte ich nicht gedacht. Und das bei einer Band, die ich zwar geil finde, aber nicht abgöttisch liebe: NEW FOUND GLORY. Die alten Haudegen aus Florida mit Wohnsitz in Kalifornien zeigten sich endlich mal wieder mit neuem Album in Deutschland. Grund genug für den Kollegen Julian und mich, die Reise nach Hamburg anzutreten und uns Jordan und Konsorten im Knust anzuschauen. Da wir schon recht früh ein Interview mit Sänger Jordan hatten, machten wir uns bereits um 13 Uhr auf den Weg.
Dementsprechend waren wir zur Einlasszeit um 20 Uhr schon ein wenig müde. Aber zum Glück ist das Knust supergemütlich! Als Vorbands spielte irgendwas Deutschpunkmäßiges. Ich glaube, PARKHAUS hießen die Jungs. Danach BAYSIDE, die mir gar nicht gefielen, aber dennoch von vielen gefeiert wurden. Anschließend wurde die Bühne umgebaut, und neben der Bassdrum saßen auf einmal ein kleiner Affe sowie ein Klonkrieger von Star Wars. Sehr süß!
Dann endlich um 22.30 standen NEW FOUND GLORY auf der Bühne, und von da an hieß es Vollgas! Live kommt die Truppe gleich zwei, drei Nummern härter daher als man es aus den heimischen Boxen gewöhnt ist. Unzählige Stagediver und ein riesiger Moshpit sind die Konsequenz. Die musikalische Mischung an diesem Abend ist super. Einiges vom aktuellen Album „Not without a fight“, ein paar INTERNATIONAL SUPERHEROES OF HARDCORE-Songs und die Klassiker. Der Oberhammer an diesem Abend ist das SIXPENCE NONE THE RICHER-Cover „Kiss me“. Die Masse tobt, schreit und schwitzt. 90 Minuten rum, die wie im Flug vergingen. Supergeiler Abend und eine weitere Top-Live-Band gesehen. Schade eigentlich, dass NEW FOUND GLORY hierzulande noch immer nicht den Durchbruch geschafft haben, obwohl sie Bands wie BLINK 182, GOLDFINGER oder andere Westküsten-Punkbands supporteten.
Nun aber zu den verrückten Sachen. Julian und ich waren mit dem Zug in Hamburg. Letzter Zug nach Bremen fährt an diesem Abend um 23.15 Uhr. NEW FOUND GLORY spielten bis 23.40 Uhr. So durften wir also bis 5.15 Uhr auf den nächsten Metronom warten. Der stündliche Burger oder Milchshake bei Mäcces hielt uns wach. Dann endlich kam der Zug. Leider war ich mit ´nem Niedersachsenticket unterwegs, welches erst ab 9 Uhr morgens gilt. Da wir sofort kontrolliert wurden, durften wir in Buchholz wieder aussteigen, noch ein Ticket kaufen und eine Stunde im Regen warten. Dann endlich ging´s nach Hause, um 10Uhr war ich wieder in Leer. Was man nicht alles für eine Band auf sich nimmt!