Vor langer, langer Zeit habe ich gerne Bands wie PLANLOS oder die WOHLSTANDSKINDER gehört. Und an genau jene Zeit erinnern mich NEOTON mit ihrer EP „Wann fängt das Ende an“. Mit Songs, die für Punkrock zu poppig und für Alternative Rock wiederum zu punkig sind. Mit Texten, die die Missstände dieser Welt aus einer hilflosen Beobachterposition heraus thematisieren, ohne selber eine Antwort auf die ausgemachten Probleme zu haben. Und mit diesem gewissen jugendlichen Elan, der den meisten Menschen irgendwann ab Mitte 20 verloren geht. Was die musikalische Seite der fünf Lieder (plus Intro) dieser Veröffentlichung angeht, ist das Ergebnis recht durchwachsen. „Alles ist kaputt“ ist ein flotter Punkrock-Song, der in gerade einmal anderthalb Minuten durch die Boxen fegt und mir ziemlich gut gefällt, während sich der abschließende Titeltrack im Gegenzug als laues Akustiksong-Lüftchen entpuppt. Alles dazwischen ist irgendwie ganz okay, hinterlässt aber keinen bleibenden Eindruck. Vielleicht kommen NEOTON für mich aber auch einfach nur anderthalb Jahrzehnte zu spät.
NEOTON – Wann fängt das Ende an
- Beitrags-Autor:Bernd Cramer
- Beitrag veröffentlicht:24. Oktober 2017
- Beitrags-Kategorie:Tonträger
Bernd Cramer
Konzert-Junkie & Vinyl-Liebhaber.
Schreibt über Musik, ohne zu Architektur zu tanzen.