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NAPOLEON SOLO – Open channel D

Eine Skaband aus Kopenhagen, meiner dänischen Lieblingsstadt, mit 15 Songs-Zweitlingswerk. Die Vinyl-Version erschien auf dem US-Label Jump Up mit Free Download Code, inklusive Bonus für zwei Songs, ‚We Are Copenhagen‘ und „Zombie“. Die CD-Variante erscheint im schicken Digipak. Die Rahmenbedingungen stimmen schon einmal. NAPOLEON SOLO haben sich bereits 1984 gegründet und erhielten kurze Zeit später (1998) einen kleinen Ritterschlag in Form der Produktion der ersten EP. Buster Bloodvessel von BAD MANNERS produzierte höchstpersönlich. Ihr wisst schon, der Mensch mit der ästhetischen Zungenakrobatik. Das erste Album „Shot“ erschien dann auf dem Buster Bloodvessels Blue Beat Label und Pork Pie. Fast dreißig Jahre nach dem Albumdebüt folgt mit „Open Channel D“ nun der Nachfolger – also back to the roots. Darauf sind neu eingespielte Stücke, die man teilweise erstmals 1984 oder 1985 als Demoversion dokumentiert hat, der Albumtitel-Track ist jedoch ein Instrumental. Musikalisch wird hier 2Tone-Ska abgeliefert, traditioneller Ska tritt eher in den Hintergrund, ergänzt durch vereinzelte R&B- und Soul-Einflüsse. Um mal den direkten Vergleich zu Bands aus der Two-Tone-Ära zu ziehen, kann NAPOLEON SOLO zwar vereinzelt mithalten, zieht im Gesamt-Resümee aber eindeutig den Kürzeren. Erinnert mich alles sehr stark an die deutsche Band SKAOS, ohne sich jedoch die Originalität und den Wiedererkennungswert von SKAOS zu erspielen. „Open Channel D“ ist mit Sicherheit kein schlechtes Album, leider fehlt es hier an Tracks, die sich soundtechnisch von anderen abheben oder gar überraschen. Alles gut als Hintergrundmusik, aber der Funke vom Gehirn über das Rückenmark in das (Tanz-)Bein fehlt.