Das neue MUFF POTTER-Album klingt, als würde Heinz Strunk einen Furz in „Fleckenteufel“ beschreiben. „knnnnnrffzzzrzzzzz“ oder so ähnlich. Es knackt und knarzt und klingt nach Rock’n’Roll Lifestyle.
Ansonsten sind es halt MUFF POTTER. Genialität und Wahnsinn, Hits & Misses und was sonst so dazu gehört. „Niemand will den Hund begraben“ – großartig – „Blitzkredit Bop“ – platt. Ansonsten vieles dazwischen, mit sehr viel Zerre und doch immer wieder eine Hookline. Weniger als auf den letzten Alben, aber so ganz können MUFF POTTER nicht aus ihrer Haut, sie haben einfach dieses Hymnen-Gen.
Im Grunde klingt „Gute Aussicht“ aber eher nach einer Platte, die eine Band für sich gemacht hat. Spielfreude, Energie, kleine Ausflüge in andere Genres und ganz wenig offenkundige Perfektion. „Die Party ist vorbei“, dafür rotzt man lieber mal Punkrock-Songs wie „Alles war schön und nichts tat weh“ raus, die offenkundig die Band beflügeln, und die so unperfekt perfekt sind, dass jedes Knarzen ein Wohlklang ist, ebenso wie der WEEZER-mit-kaputten-Instrumenten-Part in „Wir werden uns kümmern“.
„Gute Aussicht“ ist nicht schlecht, aber auch keine Überplatte. Es ist wie immer mit mir und MUFF POTTER. Sie sind eine meiner Lieblingsbands, aber keines ihrer Alben würde es in meine All-time Top 25 schaffen, einzelne Songs hingegen schon.