Uhh… das Artwork sieht ja schon ganz gruselig nach Batik aus. Aber wenn man genau hinsieht, bemerkt man, dass es sich dabei nicht um T-Shirt-Druck, sondern ein Ölgemälde handelt. Und mit Hippietum haben MOTHER HIPS glücklicherweise auch nichts am Hut. Altbacken klingt ihre Musik dennoch. Aber das ist auch gar nicht verwunderlich, die Jungs sind ja schließlich keine zwanzig mehr. Stattdessen orientieren sie sich auf ihrem mittlerweile sechsten Album an der guten alten Rockmusik der Sechziger bis Achtziger und Bands wie TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS („Confirmation of love“) und THE BYRDS. Und mitunter auch an aktuelleren Indie-Bands wie WILCO, die MEAT PUPPETS und PEDRO THE LION. Das mag somit nicht nur dem musikinteressierten Vater, sondern vielleicht auch dem Sohn gefallen, soweit er denn nichts gegen unprätentiöse Rock-Parts und mitunter ausufernde Jams einzuwenden hat. Dafür findet man in dem Opener und „Time we had“ wahrlich schöne Melodien, während „White hills“ und „Time-sick son of a grizzly bear“ gar zeitlos rocken.
Andererseits stehen einem auf „Kiss the crystal flake“ aber auch sehr einschäfernde Alt-Rocker wie „Let somebody“ und „The bliss“ gegenüber. Um sich damit anzufreunden, muss man schon ein Faible für Classic Rock-Sachen haben. Für Fans liegt dem ganzen noch eine DVD bei, die recht schlicht den Studio-Aufenthalt der vier Kalifornier dokumentiert. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht aufregend.