Vom konspirativen Underground-Act zum Export-Schlager. So lässt sich die Entwicklung, die MOSCOW DEATH BRIGADE in den letzten Jahren durchgemacht haben, vielleicht am besten umschreiben. Denn nachdem die Hardcore-Rapper zunächst in der überschaubaren Szene ihrer Heimat tapfer die Antifa-Fahne hochgehalten haben, sorgten sie in der Folgezeit europaweit in ausverkauften Clubs und auf Festivals für Furore, und wenn die aktuelle Corona-Situation nicht gewesen wäre, hätten sie inzwischen sogar den Sprung über den großen Teich in Angriff genommen. Die Sturmhauben, die einst dazu dienen sollten, die Anonymität der Bandmitglieder zu wahren und sie somit vor Angriffen von Nazis zu schützen, erfüllen ihre ursprüngliche Funktion nur noch alibimäßig und sind inzwischen vielmehr zu einer Art Markenzeichen geworden. Und dennoch kann man dem Trio bescheinigen, dass sie sich und ihren Werten trotz dieses Erfolges treu geblieben sind – sowohl in Sachen politischem Engagements (u.a. unterstützen sie die Organisationen „Sisters Foundation“ und „Women In Exile“), als auch musikalisch. Denn auch auf „Bad accent anthems“ präsentieren sie denselben hochexplosiven Stilmix wie bereits auf dem Vorgänger „Boltcutter“: Maschinengewehrartige Hardcore-Rap-Salven treffen auf eine massive Wand aus Punk, Elektro, Breakbeat und Thrash-Metal. Wobei man allerdings auch sagen muss, dass der Techno-Rausschmeißer „Never walk alone“ ein wenig nach SCOOTER auf Steroiden klingt. Dieses Stück ist jedoch die einzige kleine Schwachstelle auf einem ansonsten von vorne bis hinten mitreißenden Album.