MORNING PARADE – s/t

Oha. Mit der Begeisterung und Überzeugung von „Silent alarm“, der Selbstsicherheit von „Parklife“ und der Selbstverständlichkeit von „What´s the story morning glory“ kommen hier fünf Jungs aus Essex daher, um dem Britpop neues, tanzbares Leben einzuhauchen. Schon nach dem Opener „Headlights“ weiß man, warum der NME MORNING PARADE in den höchsten Tönen lobt. Denn das, was hier dem kleinen Silberling entlockt wird, ist wohl the next big thing aus good old UK. Das selbstbetitelte Debütalbum will gehört werden. Und es wird gehört (werden). Ob nun mit lauten Gitarren, samtenen Keyboards oder discoesquen Beats, MORNING PARADE überzeugen mit ihrer Version des Britpop deutlich mehr, als die großen Vorgänger dies mit ihren letzten Veröffentlichungen geschafft haben. Bei „Running down the aisle“ meint man sogar, einen Hauch von ROBBIE WILLIAMS im Nacken zu spüren und das im guten Sinne. Wenn solch große Namen schon beim Erstling bemüht werden, wie soll die Geschichte dieser Band denn noch weiter gehen? Es kann nur nach oben gehen, so viel ist sicher.
MORNING PARADE treffen mit ihrer Musik die Herzen der Indie-Rock/Pop- ebenso wie der Dancefloor-Fraktion und schlagen eine Brücke, die beide Seiten zusammenführt. Ja, sicher, das ist Pop. Das ist sogar Britpop. Aber das ist einfach verdammt gut. Stellt sich die Frage, wann nicht mehr MORNING PARADE die WOMBATS supporten, sondern umgekehrt. Lange wird es nicht mehr dauern. Die Musik für den Sommer. Hier ist sie.

Simon-Dominik Otte

Mensch. Musiker (#Nullmorphem). Schauspieler (#BUSC). Rezensent (#blueprintfanzine). Come on, @effzeh! AFP-Fan. (#Amandapalmer). Lehrer. Und überhaupt. Und so.